Grillmethoden im Überblick: So grillst Du mit dem Gasgrill direkt & indirekt oder räucherst
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Grillen ist mehr als Feuer und Hitze. Ob Gas, Pellets, Elektro oder Holzkohle - die richtige Methode und die Wahl der Hitzequelle beeinflussen das Ergebnis maßgeblich. Beim direkten Grillen auf dem offenen Rost entfaltet sich das volle Aroma des Grillguts. Erst ab einer bestimmten Temperatur entstehen Röstaromen (Maillard-Reaktion).
Wer Fleisch schonend, Fisch saftig oder Gemüse bissfest zubereiten möchte, sollte sich mit den verschiedenen Grilltechniken auskennen. Während Gasgrills punktgenaue Hitze liefern und Elektrogrills komfortabel sind, lieben viele die rustikale Atmosphäre eines Holzkohlegrills mit seinem rauchigen Geschmack und der knusprigen Kruste. Allerdings sind die klassischen Holzkohlegrills heute selten geworden, da Spezialisten wie Smoker, Pelletgrills und Keramikgrills verschiedene Grillmethoden sowie das Räuchern und Smoken perfektioniert haben.
Doch das Geheimnis liegt oft im Detail: Die Wahl der richtigen Grillmethode, die Kontrolle über die Temperatur und die richtige Kerntemperatur sind entscheidend. Beim Smoken bei niedriger Temperatur entwickelt sich das Raucharoma besonders intensiv, während beim direkten Grillen das Fleisch gegart wird. Hohe Temperaturen am Grillrost sorgen für eine schnelle Bräunung und eine knusprige Kruste. Ob Du auf das schnelle Aufheizen eines Gasgrills schwörst oder das langsame Glühen der Holzkohle schätzt, das geschlossene Grillen unter dem Deckel sorgt für eine gleichmäßige Hitzeverteilung und erhält die Saftigkeit der Fleischstücke.
Die wichtigsten Grillmethoden des Grillens: direktes und indirektes Grillen
Deckel schließen und aufpassen: Direktes und indirektes Grillen sind die beiden wichtigsten Grillmethoden bei geschlossenem Deckel. Jetzt wird es richtig heiß:
Direkte Grillmethode: Dein Steak scharf angrillen
Direkte Hitze ist ideal für schnelles Anbraten und Grillen in weniger als 30 Minuten. Das Grillgut wird direkt über der Hitzequelle platziert, so dass es direkt in die heiße Glut oder über einer hohen Flamme gegrillt wird. Diese Methode eignet sich besonders für typische Grillgerichte wie Würstchen und Burger-Patties, aber auch für Meeresfrüchte und knusprige Gemüsespieße. Beim direkten Grillen liegt das Grillgut direkt über der Hitzequelle und bildet schnell eine schöne Kruste. Auch das Fett, das in die Glut tropft (oder auf Aromaschienen bei m Gasgrill), trägt zum einzigartigen Geschmack bei. Ein kurzer Überblick über die verschiedenen Grillmethoden zeigt, dass sich diese Technik besonders für Lebensmittel eignet, die eine kurze Garzeit benötigen.
Indirekte Grillmethode: Dein Steak zum Gargrad bringen
Für Grillgut, das länger als 30 Minuten braucht, ist indirektes Grillen die beste Wahl. Besonders große Fleischstücke wie Beef Brisket, Rippchen, Braten oder ganzes Geflügel profitieren von dieser Methode. Auch ein Steak, das zunächst scharf angebraten wurde, kann durch indirektes Grillen den gewünschten Gargrad erreichen. Bei dieser Technik werden die Hitzequellen an die Seiten des Grills verlagert, so dass das Grillgut nicht direkt über der großen Hitze liegt. Dadurch wird verhindert, dass das Grillgut außen verbrennt, bevor es innen vollständig durchgegart ist. Die indirekte Hitze gart das Grillgut gleichmäßig und schonend, ähnlich wie die Umluft im Backofen. Durch die gleichmäßige Hitzeverteilung über einen längeren Zeitraum bleibt das Grillgut saftig und zart.
Grillmethoden für den Gasgrill
So funktioniert indirektes Grillen auf dem Gasgrill
Beim indirekten Grillen auf dem Gasgrill hast Du mehre Möglichkeiten:
- Das Grillgut wird in die Mitte des Rostes gelegt und der Deckel bleibt geschlossen. So entsteht eine gleichmäßige Hitze, die das Grillgut schonend gart, bis die gewünschte Kerntemperatur erreicht ist. Diese Methode eignet sich besonders für größere Fleischstücke, da diese während der gesamten Garzeit gleichmäßig mit Hitze versorgt werden.
- Eine weitere Methode besteht darin, das Grillgut nicht direkt auf den Rost zu legen, sondern auf eine höhere Ebene wie z.B. den Warmhalterost. Auch hier sorgt der geschlossene Deckel für eine effektive Wärmeverteilung, die das Grillgut gleichmäßig gart.
So grillst Du mit dem Gasgrill in der direkten Zone
Zum direkten Grillen stellst Du alle Brenner auf eine hohe oder die höchste Stufe, damit der Grill die gewünschte Temperatur erreicht. Das Grillgut wird dann unmittelbar über der Hitzequelle platziert und bekommt so eine schöne Kruste. Dabei ist es wichtig, das Grillthermometer im Auge zu behalten, um eine Überhitzung zu vermeiden. Der Einsatz eines Fleischthermometers, hilft dabei, die Kerntemperatur genau zu überwachen und rechtzeitig auf die ideale Temperatur hinzuweisen. Hier findest Du alles zum richtigen Messen der Kerntermperatur.
50:50 - zeitgleich direkt und indirekt Grillen
Diese Methode kombiniert die Vorteile des direkten und indirekten Grillens. Dabei wird ein Brenner, z.B. auf der linken Seite des Grills, auf eine hohe Temperatur eingestellt, um das Grillgut scharf anzubraten. Die andere Seite des Grills, in diesem Fall die rechte Seite, bleibt ausgeschaltet. Das Grillgut wird auf die weniger heiße Seite gelegt, um bei niedrigerer Temperatur fertig zu garen.
Der Deckel des Grills bleibt während des gesamten Grillvorgangs geschlossen, um eine gleichmäßige Hitzeverteilung zu gewährleisten und das Grillgut gleichmäßig zu garen. Diese Technik ist besonders nützlich, wenn eine sehr niedrige Temperatur erforderlich ist, um das Grillgut schonend zu garen. Es ist jedoch zu beachten, dass die Temperaturverteilung im Grill nicht so gleichmäßig ist wie bei rein indirekten Grillmethoden.
Rückwärtsgrillen - besonders schonend grillen
Beim Rückwärtsgrillen wird das Grillgut zunächst indirekt bei niedriger Temperatur auf dem Grill gegart. Das bedeutet, dass das Grillgut nicht direkt über der Hitzequelle, sondern auf der gegenüberliegenden Seite des Grills platziert wird und sich die Hitze auf diese Seite konzentriert. Diese Methode eignet sich besonders für große Fleischstücke wie Braten oder Steaks. Das Fleisch wird langsam und gleichmäßig auf die gewünschte Kerntemperatur gegart und bleibt dadurch besonders saftig und zart.
Nach dem langsamen Garen wird das Grillgut für ein kurzes, intensives Finish direkt über die heiße Glut oder den Brenner gelegt, um eine knusprige Kruste zu entwickeln. Wir empfehlen, bei Steaks ca. 2 °C unter der gewünschten Kerntemperatur in die direkte Zone zu wechseln.
So wird das Grillgut außen knusprig und innen auf den richtigen Gargrad gebracht. Die Röstaromen beim Rückwärtsgrillen sind deutlich intensiver, als wenn Du zuerst scharf anbrillst. Beim Rückwärtsgrillen ist es wichtig, die Temperatur genau zu kontrollieren und den Grilldeckel während des gesamten Garvorgangs geschlossen zu halten, um eine gleichmäßige Hitzeverteilung zu gewährleisten.
Räuchern auf dem Gasgrill: Raucharoma und langes Smoken
Beim Räuchern auf dem Gasgrill kann ein intensives Raucharoma erzeugt werden, indem Räucherboxen oder Räucherchips in die Nähe der Hitzequelle gelegt werden. Diese Methode verleiht dem Grillgut einen unverwechselbaren Geschmack und eignet sich hervorragend für Fleisch, Fisch und Gemüse, die von einem zusätzlichen Raucharoma profitieren.
Um ein gleichmäßiges Raucharoma zu erzielen, ist es wichtig, das Grillgut nicht direkt über der Hitzequelle zu platzieren. Stattdessen wird das Grillgut auf die indirekte Seite des Grills gelegt, wo es bei niedrigen Temperaturen von 100 bis 130 Grad Celsius gegart wird. Diese Technik sorgt für eine gleichmäßige Hitzeverteilung und ermöglicht ein langsames Garen über einen längeren Zeitraum. Das Fleisch nimmt anfangs mehr Rauch auf, aber nach 2 bis 3 Stunden ist die Oberfläche oft gesättigt, so dass mehr Rauch nur noch wenig Wirkung hat. Um ein intensives Räucheraroma zu erzielen, sollte das Fleisch so früh wie möglich geräuchert und dann auf erst den Garpunkt gebracht werden.
Zusätzlich kann eine Schale mit Wasser in den Grill gestellt werden, um die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen. Dies hilft, das Grillgut während der langen Garzeit vor dem Austrocknen zu schützen. Die Temperatur im Grill kann langsam auf das gewünschte Niveau von bis zu 250 Grad Celsius erhöht werden, um die perfekte Balance zwischen Raucharoma und Gargrad zu erreichen. Beim Räuchern ist es wichtig, das Grillgut regelmäßig zu wenden, um ein gleichmäßiges Garen und Raucharoma zu gewährleisten.
Grillen mit Holzkohle: Keramik- und Holzkohlegrill
Diese Grillmethoden lassen sich grundsätzlich auf Grillkohle übertragen. Oft werden nur die Kohlen im Kugelgrill seitlich oder ringförmig angeordnet. Tipps und Tricks zum Grillen mit Holzkohlegrills und die passenden Methoden findest Du hier: folgt
Tipps & Tricks
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